Ex Tender

Anne-Katrin Puchner
Objekte | Collagen | Assemblagen
09.06.2017 – 21.08.2017

Meine Forschung
Mich interessierte schon immer die Bewegung. Angefangen bei meiner Tanzausbildung in Sevilla, über meine Motoren-betriebenen Installationen während meines Studiums an der Kunstakademie bis hin zu gesellschaftlichen Wandlungen, die ich als Kulturwissenschaftlerin und aktuell als Konsumforscherin untersuche. Und alle diese Forschungen münden in meine künstlerische Arbeit: Es ist der Wandel, der mich interessiert.

Dieses `Sehen´, dieses Verwandeln zu beobachten, wird heute immer wichtiger – In einer Gesellschaft, die überschüttet wird mit Bildern und Informationen – eine Gesellschaft, in der unsere Götter und Leit-Bilder abhandengekommen sind. Somit müssen wir oft selbst Orientierung finden. Viele Phänomene, insbesondere unsere Konsumartikel sind so geschlossen, dass es schwer fällt damit zu experimentieren. Kunst kann neue Erfahrungen und damit neue Wege aufzeigen und das Bewusstsein schärfen.

Wachsam sehen heißt: auseinandernehmen, umdrehen und wieder zusammenfügen, drehen, wenden, durchkauen, verwerfen und neu starten und v.a. auch: abseits schauen, neben den eingefahrenen Wegen. So entstehen völlig neue Momente, neue Eindrücke und dadurch auch neue Wirklichkeiten.

Durch diesen Ansatz kam ich ganz selbstverständlich zur Collage bzw. Montage – egal ob in der Fläche oder im Raum bzw. zwischen Fläche und Raum. Meine Formen verändern sich beim Abschreiten im Raum. Sie `wandeln´ sich. Es entstehen immer neue Flächen und Formen – anders als bei einer geschlossenen Form, die man immer als Ganzes im Kopf mitdenkt – egal auf welcher Seite man sich befindet.

Wie entstehen meine Collagen und Montagen? Ich zeichne und klebe, modelliere und baue. Vorlagen sind Erinnerungen und Bilder aus Zeitschriften oder auch Randprodukte, oft Abfallprodukte aus dem Dunstkreis des Konsums. Ich schneide auseinander und verbinde neu. Immer wieder, Schicht für Schicht. Was ich zeige sind eingefrorene Momente, eingerahmt, installiert oder in Bronze bzw. Beton gegossen – Arbeiten, die wieder in Neue münden können.