im Rahmen der „Digitalen Düsseldorf“
Gerald Schauder
Mixed Media | Installation
10.11.2017 – 14.01.2018
Der Inhalt eines Mediums ist ein anderes Medium – so lautete bekanntlich eine These von Marshall McLuhan. Beim Anblick von Gerald Schauders Arbeiten zu Hans Richters Filmen der 1920er Jahre mag man sich daran erinnert fühlen. Sie eröffnen einen erstaunlichen Reigen der Verwandlung. Eins bringt das andere hervor: Film wird Skulptur, Oszilloskopengraph und Tabelle, auch Legostein und Ton, aus dem das Ausgangsbild erneut entsteht usw. Die Medien generieren und befragen einander. Nicht von ungefähr steht Schauders Skulptur23 auf einem Sockel, der wiederum eine Skulptur ist usw. Bei diesem Spiel der Verwandlungen kommt es einerseits auf technische Genauigkeit an, andererseits bedarf es einer gewissen Obsession, ohne die so etwas nicht zu machen ist. Gerald Schauder hat beides auf seiner Seite. In jahrelanger akribischer Arbeit hat er seine Ideen verfolgt und nicht davon abgelassen. Im Zuge dieser Auseinandersetzungen ist er zu einem ausgewiesenen Kenner der frühen Filme Hans Richters geworden, die er künstlerisch befragt. Auch dieser Punkt ist wichtig. Gewiss steckt viel an theoretischer Arbeit darin, doch steht am Ende kein Buch, sondern ein neues Kunstwerk, das andere Werke befragt. Schauder selbst spricht in skeptischer Nüchternheit von seinen Arbeiten; davon soll man sich jedoch nicht täuschen lassen. Denn die Konstellationen, die hier entstanden sind, sprechen eine andere Sprache. Sie haben den surrealistischen Überschuss, der allen Metamorphosen eignet. Was also könnte die nächste Wendung sein?
Text: Prof. Dr Peter Bexte